Angefangen bei der einfachen Gebrauchskeramik bis zu den feinsten Fayencen: soweit reicht die Palette der Kleinkunst Zentralasiens. Einzigartig ist z. B. die sogenannte Samaniden-Ware: mit einem Schriftdekor verzierte Fayenceschalen von einer Eleganz, wie sie in der ganzen islamischen Keramik nie wieder erreicht wurde. Meist handelte es sich um Segenswünsche, die in einem aus der Architektur oder aus Buchmalereien bekannten Duktus auf die Ablaufflächen aufgetragen wurden, wobei jedes andere Ornament ausgeschlossen war. Nicht uninteressant ist auch die turkestanische Keramik, eine Verhältnismäßig Große Fayence, gelblich weiß mit grünen und blauen Malereien, die etwa 800-900 Jahre später in Buchara hergestellt wurde.
Besondere Erwähnung verdienen hier drei Große Zentren, wo die für Choresm charakteristische Keramik hergestellt wird und wo sich die Tradition dieses viele Jahrhunderte alten Handwerks bis in die Gegenwart bewahren konnte: Urgentsch (Madyr), Chiwa (Kattabak), Daschhawus (Kohne Urgentsch). Die Töpferwaren von Madyr zeichnen sich vorwiegend durch florale Motive aus – z. B. Apfelblüten in Weiß, Grün und Hellblau, die von Kattabak durch die Darstellung von Gebrauchsgegenstanden (Musikinstrumente, Flaggen u.a.) als Dekor. während die Produkte von Kohne Urgentsch mit geometrischen Mustern, Sternen und Monden verziert werden. Die Zukunft dieses Kunsthandwerks dürfte jedoch an der sich mehr und mehr durchsetzenden Fließbandproduktion scheitern.
Eng verbunden mit der Baukunst ist die Kunst des Schnitzens. Es sind die tragenden Säulen eines Iwan, die Decken, Türen und Fensterladen, aber auch Wandschranke, Truhen. Wandschirme, Tischchen und Koran Ständer, die, wie die Tradition es will, in aufwendiger Kleinarbeit bearbeitet und mit geometrischen, floralen, aber auch gewöhnlichen Ornamenten verziert werden.